Diese Art hatte und hat m. E. zu Unrecht den Status einer seltenen oder gar gefährdeten Art.
In der DDR - Flora von 1987 hieß es damals sogar (unter Leptoglossum retirugum), dass die Art seit der Jahrundertwende nicht mehr bestätigt werden könne. Die demnach letzten Funde aus Ostdt. stammten zu diesem Zeitpunkt von 1896 und 1903. Als ich die gattung vor ein paar jahren für unsere Sachsen - Anh. Flora bearbeitet hatte, kam für einige landschaftsgebiete sogar heraus, dass die Art "verbreitet" ist.
Ich denke, hier ist die Verbreitung nur umgekehrt proportional dem Durchschnittsalter der Mykologen ist und zusätzlich wird das beeinflußt durch das "Haben von Rücken", dass mit zunehmenden Lebensalter eben auch vermehrt auftritt.
Mit verständlicheren Worten: Man muss sich bücken und am besten auf allen vieren bewegen, um die Art im Pioniermoos finden zu können. Aufgelassene Kies- und Tongruben, Pionierstandorte mit Kiefernbewuchs scheinen mir generell vielversprechend zu sein.
Dass die Art vom Moos gelegentlich auch auf andere Substrate überspringt zeigt der hier im Bild links liegende kleine Ziegelsteinbrocken an welchem sich einige Fruchtkörper angeheftet haben.
Lieber Hartmut - das war gestern eine schöne Exk. und ich habe wieder ein paar schöne Deiner Exkursionsgebiete gesehen. Die Tonkuhle und der Standort von Tulostoma pulchellum sollten von uns öfter begangen werden.
Gruß Peter