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Gilbender Rasling

Geschrieben von: interhias
Datum: 9. Juli 2015, 18:04 Uhr


Hallo zusammen,

um Harzis Beschwerde über die rege Beteiligung im Forum etwas entgegenzuwirken, streue ich mal einen Beitrag über eine wenig bekannte Lyophyllum-Art ein, nämlich L. aemiliae Consiglio.

Hier eine Kollektion vom vergangenen Herbst, gefunden auf einer mageren Wiese im Werdenfelser Land:

HDS:

Sporen:

Diese Art ist dem auch nicht gerade einheitlich interpretierten Spindelsporigen Graublatt L. semitale ähnlich, im Gegensatz zu diesem verfärben ihre Lamellen jedoch pfiffigerweise nicht grau oder schwarz, sondern zunächst einmal gelbbraun oder sogar orangefarben. Außerdem scheinen ihre Sporen einen Tick schlanker und länger zu sein.

In Ludwigs Pilzkompendium ist die Art nicht erwähnt, bei Gröger 2006 findet sich immerhin ein Hinweis, erst in der Funga Nordica ist sie explizit ausgeschlüsselt. Darstellungen finden sich bei Eyssartier 2013 (Guide des Champignons) und im Tintling 3/2005 (S.13).

Funddaten: 30.08.2014; MTB 8533-4-1-1, 1020 m; D-By-Mittenwald, Kranzbergregion; Schneeheide-Kiefernwald mit gemähten Wiesen dazwischen, über Fernmoräne; in der moosigen Magerwiese bei Fichten und Bergkiefer, gesellig (6 Fk);

Hut: bis 5 cm breit, konvex bis ausgebreitet, glatt bis feinst runzelig, trocken bis schwach schmierig, jung graubeige, hell graubraun, dann auffallend dunkelbraun verfärbend; hygrophan;
Stiel: bis 6,5 x 1 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben, längsfaserig, auf Druck graubraun verfärbend, im oberen Drittel stark bereift;
Lamellen: abgerundet angewachsen, gedrängt, cremefarben bis cremegrau, bei Verletzung und auf Druck gilbend und bräunend, mit starker Auflösungstendenz; Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: cremefarben, im Schnitt etwas grauend, im Alter dunkelbraun verfärbend, nie rötend;
Geruch: intensiv nach Mehl;
Sporenpulver: weiß;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis, Zellen der obersten Lage praktisch hyalin, schmal, etwas verquollen mit dünnen Endzellen, teils gelifiziert, intakte Zellen etwas breiter und fein, aber deutlich quergestreift inkrustiert; mit Schnallen;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen;
Sporen: ellipsoid bis subfusoid, basal immer zugespitzt und oft mit subapikulärer Depression (zumindest abgeflacht), apikal eher mittelbreit gerundet (meist nur mäßig verjüngt), insgesamt relativ schlank, Maße: 8,2 x 4,6 (7,3-10 x 4,2-5,2), Q=1,79 (1,65-1,92), 20 Sp. gemessen;

Beste Grüße
Hias

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