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Re: Strahlenbelastung von Pilzen

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 18. August 2023, 21:34 Uhr

Antwort auf: Re: Strahlenbelastung von Pilzen (Marcel Weymann)

: Hallo Rika,
: ich verfolge die Berichte über die radioaktive Verstrahlung seit der Unfall
: passiert ist.
: Dabei ist zunächst zu beachten, dass die radioaktive Wolke damals sehr
: ungleichmäßig ausgeregnet hat.
: Das kann man in der auch jetzt wieder angehängten Karte sehen, die ich seit
: damals kenne.
: Bei mir gibt es in der Nähe einen Bereich mit erhöhter Strahlung: Pirmasens
: und Umgebung.
: Das ist jedoch um Größenordnung niedriger als in der am stärksten belasteten
: Region, dem Südosten Bayerns.
: Man misst nun bis heute Pilzproben ausschließlich aus dem Südosten Bayerns
: und leitet daraus Handlungsempfehlungen ab.
: Es gibt keinen einzigen Messpunkt anderswo.
: Damit sind die Messungen und die Handlungsempfehlungen auch nur für Menschen
: interssant, die dort sammeln. Ich würde dort nach wie vor überhaupt nicht
: sammeln.
: In der Nähe von Pirmasens hat man immer wieder bei Wildschweinen erhöhte
: Werte gemessen, aktuelles gibt es da aber auch nicht.
: Gruß,
: Marcel
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Hallo Marcel,

dass nur in SO-Bayern gemessen würde, ist definitiv nicht richtig. Ein Pilz-Kollege (PSV und Kartierer) aus unserem Verein hat bis vor wenigen Jahren im Kreis Biberach jedes Jahr für Messungen gezielt Pilze gesammelt. Es wurden immer verschiedene Arten, darunter natürlich Maronen, bei ihm angefordert. Leider ist er letztes Jahr nach längerer Krankheit verstorben. Insofern habe ich keine aktuellen Angaben...

Meines Erachtens ist die Fall-Out-Karte eine gute Richtschnur zur Einschätzung der Kontamination. Man hat ja vor einigen Jahren von wiss. Seite mit Erstaunen festgestellt, dass sich die radioaktiven Isotope weiterhin hauptsächlich in den oberen 30 cm der Erdschicht befinden und nicht – wie zuerst befürchtet – ins Grundwasser durchgesickert sind. Deshalb sind die Wildschweine (vor allem durch die Hirschtrüffeln) nachwievor stellenweise hoch belastet. Da die Rotten oft weite Strecken wandern, müssen sie vor dem Verzehr auch z.B. im Ulmer Raum getestet werden. Erst letzthin erzählte mir ein Jäger, sie hätten wieder eine Sau mit 2.500 Bq/kg gehabt (Grenzwert zum Verzehr = 600 Bq/kg)... Rehe sind sehr standorttreu, deshalb müssen sie in den weniger kontaminierten Gegenden (z.B. Ulm und nördlich davon) nicht getestet werden.

Viele Grüße – Rika

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