Hallo Guy,
jetzt bin ich aber neugierig, ob Du das Substrat rausbekommst ;-))
Ich habe das Orbilia-freie Ende problemlos über die Tischkante gebrochen - das Ästchen ist ja schon soo morsch. Und bin erstaunt, welche Details ich nun auf dem Foto erkennen kann (trotzdem habe ich noch keinen Plan...).
Zum Größenvergleich: der Ast hat Ø 18 mm. Die schwarze Kruste drumrum ist die Diatrype. Bemerkenswert sind die 5 oder 6 äußeren Längsrillen, die oberen sieht man nicht so gut, weil dort ein Trieb ist. Das würde m.E. gegen Hasel sprechen.
Den größten Teil dieses Astes habe ich schon am Standort gelassen und werde ihn wahrscheinlich auch wiederfinden, falls weitere Orbilias drauf wären. Heute hat es zum Glück auch hier mal wieder geregnet, der Wind hatte die letzten Tage alles trocken geblasen.
Noch einen Blau-Frage:
Bei Andreas gibt es einfaches Brilliantkresylblau und Brilliantkresylblau/Lactoglycerol - welches würdest Du empfehlen und wie wendet man es richtig an?
Viele Grüße - Rika
: Hallo Rika,
: Wie ich sehe, kriegst Du gute Nahgaufnahmen hin. Solltest Du noch einen
: ausreichend langen Ast übrig haben, so brich ihn doch einfach mal quer -
: nicht durchschneiden, einfach mit zwei Händen fassen und die freie Mitte
: über einer Kante (z. B. einer Mauer, oder Treppe, o.ä.) brechen. Dann
: könntest Du ein Bild der geradesten Stelle des Bruches, die etwa
: rechtwinklig zur Längsachse des Astes steht, anfertigen (so nah wie
: möglich rangehen, etwa so wie die Diatrype-Makros aufgenommen wurden) und
: hier einstellen. Etliche Substrate lassen sich so bestimmen.
: Tja, also am einfachsten an den Sporenkörpern (SB). Wenn die Sichtbar sind,
: sind etliche Asci reif, und die Art dürfte bestimmbar sein.
: Ja, so ist das mit dem Nachreifen.. Besser ist, man merkt sich die Stelle wo
: man die Art gefunden hat, belässt einen Teil gleich dort (markiert die
: Stelle und den Ast) und nach ein bis zwei Monaten hat sich sicher was
: getan, ausser mitten im warmen Sommer, dann pennt das Wachstum (->
: Dormancy).
: Das Zeug ist absolut tödlich, bringt bei Orbilien keine Erkenntnisse und
: killt bei vitalen Pilzen mehr Merkmale als es hervorhebt. Wie Ingo schon
: schrieb, kann man mit Kongorot-SDS Askusapikalapparate sichtbar machen.
: Viel mehr ist auch damit m.W. nicht zu färben. Wie Ingo und/oder Andreas
: schrieben, ist Brillantkresylblau (CRB) in Wasser gelöst, ein brauchbares
: Färbemittel, damit wird der SB oft besser sichtbar. Auch andere Pilz geben
: damit was her, was aber immer eine Frage der Interpretation ist (...).
: Aber eigentlich ist der SB (bei Orbilien) auch ohne Färbung, bei reifen
: Fruchtkörpern, eindeutig erkennbar (siehe die Bilder von Ingo, dort ist
: alles toll zu sehen).
: Verregnete Grüsse zurück ;)
: Guy