Gefahr durch den Fuchsbandwurm?
Der Fuchsbandwurm ist, der Name sagt es, ein Parasit, der als
erwachsenes
Exemplar im Fuchsdarm schmarotzt. Die Eier gelangen mit dem Kot des
Fuchses ins Freie, und wenn
eine Maus ein solches Ei frisst, entwickelt sich in ihr die Finne, die
Larve des Fuchsbandwurmes.
Die Maus ist also der Zwischenwirt.
Ein solches Ei kann aber auch vom Menschen aufgenommen werden, wenn er
rohe
Beeren aus dem Wald isst. Der Mensch ist aber ein sogenannter Irrwirt.
In seiner Leber
entwickelt sich zwar ebenfalls die Finne, durchwuchert sie aber wie ein
Krebsgeschwür. Eine
Operation ist deshalb immer sehr unsicher: Die feinsten Ausläufer
der Finne sind
nämlich nicht röntgentechnisch darstellbar. Eine Faustregel
besagt: Bei einem 25 %igem
Befall der Leber mit der Fuchsbandwurm-Finne müssen 75 % entfernt
werden. Nur:
welche 75 %?
Ein unbehandelter Befall mit dem Fuchsbandwurm endet deshalb, nach
jahrelangem Leiden (Gelbsucht) immer tödlich.
Die einzige Möglichkeit: eine Behandlung des Patienten mit sog.
Antihelmintika Medikamenten, die das Wachstum der Finne stoppen.
In einigen Gegenden Deutschlands (genaue Angaben bekommen Sie in den
Apotheken und bei Ihrem Hausarzt), so z. B. auf der Schwäbischen
Alb, ist die Gefahr einer
Infektion ziemlich groß, in anderen dagegen findet man den
Bandwurm überhaupt
nicht.
Aber dennoch besteht kein Grund zur Panikmache: Selbst bei sogenannten
"Risikogruppen" wie Jägern, Förstern oder
Waldarbeitern findet man keine
signifikante Zunahme erkrankter Menschen. Also ist auch für den
normalen Pilzesammler die
Gefahr sehr gering. Dazu kommt, dass sich die Eier nur dann im
Körper entwickeln
können, wenn man rohe Pilze gegessen hat. Das aber passiert bei
uns so gut wie nie. In
aller Regel werden Pilzgerichte erhitzt, so dass von dieser Seite keine
Ansteckung zu erwarten
ist.
Esst mehr Pilze!
Eine Bereicherung unseres Lebens ist die Pilzesammelei allemal: ein
intensives Naturerlebnis, dem ein Erfolgserlebnis folgt, wenn man mit
wohlgefülltem
Pilzkorb nach Hause kommt und das Geschmackserlebnis, wenn man seine
Funde delikat
zubereitet. Die Freude an und mit der Natur teilen in so unmittelbarer
Auswirkung die
Pilzesammler nur noch mit Anglern und Jägern. Nutzen wir
es!