Einleitung
Diese Vergiftung wurde erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt, als sich in Polen
eine rätselhafte Massenerkrankung mit vielen Toten
ereignete. Auffallendstes Merkmal
ist eine extrem lange Latenzzeit von mehreren Tagen, was wohl der Hauptgrund
für die späte Entdeckung war. Trotz der Seltenheit der betreffenden
Pilze kommen immer wieder Vergiftungsfälle vor, die heute aber dank
fortgeschrittener medizinischer Technik relativ gut beherrschbar sind.
Pilze
Cortinarius orellanus (Orangefuchsiger Rauhkopf)
Cortinarius speciosissimus (Spitzgebuckelter Rauhkopf)
und wahrscheinlich noch weitere Arten aus dieser
Verwandtschaftsgruppe.
Cortinarius splendens (Schöngelber Klumpfuß)
Symptome
Nach einer extrem langen Latenzzeit von 2 - 17 Tagen, machen sich Anzeichen
einer schleichenden Nierenschädigung bemerkbar. Diese äußert
sich in starkem Durst, Kopfschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen usw.
Kennzeichnend ist die sehr langsame Entwicklung der Symptome über einen
langen Zeitraum hinweg, weshalb die Erkrankung vielfach nicht in
Zusammenhang mit der Pilzmahlzeit gebracht wurde.
In schweren Fällen werden die Nieren irreversibel
geschädigt, und es ist lebenslange Dialyse oder eine Transplantation
nötig.
Gifte
Aus C. orellanus und C. speciosissimus wurde ein fluoreszierender Giftstoff,
das sogenannte Orellanin, isoliert, der für die nierenschädigende
Wirkung verantwortlich gemacht wird. Es handelt sich um einen ziemlich
hitzelabilen Stoff mit Bipyridin-Struktur.
Es sind aber noch nicht alle Fragen
geklärt. So ist
in C. splendens, der nachweislich Vergiftungen verursacht hat, kein
Orellanin nachgewiesen worden.
Orellanin
|
|