Einleitung
Der Kahle Krempling, der jahrelang als eßbar galt, hat in den letzten
Jahren wiederholt zu schweren allergischen Reaktionen, z.T. mit tödlichem
Ausgang geführt. Dabei wurden die Pilze, die roh schon immer als giftig
galten, schon wiederholt folgenlos verzehrt, bis es dann plötzlich zu
heftigen Reaktionen kam.
Pilze
Paxillus involutus (Kahler Krempling)
möglicherweise:
Suillus luteus (Butterpilz)
Symptome
Nach einer Latenzzeit von 1/4 bis 2 Stunden nach der Mahlzeit treten heftige
Bauchkoliken, Brechdurchfälle, Hämolyse und teilweise auch
Nierenversagen auf. In schweren Fällen führt dieses zum Tod.
Vielfach hatten die betroffenen Personen auch bei früheren
Kremplingsmahlzeiten schon leichte Beschwerden, diesen aber keine Bedeutung
zugemessen. Roh verzehrt hat der Kahle Krempling immer schwere Vergiftungen
zur Folge.
Gifte
Es handelt sich bei dem auslösenden Agens im
Kahlen Krempling nicht um einen Giftstoff im eigentlichen
Sinne (der für die Rohtoxizität verantwortliche Stoff wird bei
korrekter Zubereitung zerstört), sondern um eine Sensibilisierung des
menschlichen Körpers auf ein Pilzantigen. Deswegen treten die Symptome
auch erst bei wiederholtem Genuß auf und sind nicht vorherzusagen. In
letzter Zeit geriet auch der als Speisepilz beliebte Butterpilz unter Verdacht,
eine solche sogenannte Immunhämolyse auszulösen. Es besteht die
Möglichkeit, daß noch weitere Pilze dieses Krankheitsbild
verursachen, es aber nur bisher nicht entdeckt wurde.
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